Der Aufstieg rückt in greifbare Nähe. Nun gilt es, zusammenzustehen. Wer ein echter Klotener ist, hilft die immense Herausforderung zu meistern, die eine Rückkehr in die höchste Liga sportlich und wirtschaftlich bedeutet.
Sven Helfenstein (39) und Patrik Bärtschi sind zwei Kinder der Klotener Hockeykultur. Sie sind hier gross geworden und haben von Kloten aus ihren Weg in der grossen, weiten Eishockeywelt gemacht. Sven Helfenstein ist heute anerkannter TV-Experte und einflussreicher Spieleragent. Patrik Bärtschi (37) dient dem EHC Kloten seit 2018 im Sportbereich, seit 2021 ist er gar Sportchef.
Es ist logisch und vorbildlich, dass nun beide zum Nutzen und Frommen der Klotener Hockeykultur zusammenspannen. Die beiden haben eine Firma gegründet. Der Eintrag im Handelsregister ist brandneu. Vom 7. Januar 2022. Sven Helfenstein und Patrik Bärtschi haben die «Skillz Consulting GmbH» mit einem Stammkapital von 20'000 Franken gegründet. Beide amtieren als Gesellschafter und Geschäftsführer mit Einzelunterschrift. Den Vorsitz hat Sven Helfenstein. Der eingetragene Geschäftszweck definiert unter anderem: «Beratungsleistungen im Bereich des Eishockeys».
So wird vieles einfacher. Kloten muss sicherlich im Hinblick auf den möglichen Aufstieg und dann auch später ab und an neue Spieler verpflichten. Da ist es wirklich praktisch, dass der Sportchef und einer der wichtigsten Spieleragenten das Geschäft bildlich gesprochen in der eigenen Firma erledigen können. Wie gesagt: Nur bildlich gesprochen. Transfers laufen ja juristisch über den Klub. Zeitraubende, harte und langwierige Verhandlungen um Löhne und Vertragsbedingungen können so vereinfacht werden. Zumal ja die Klubs die Agentenprovision nicht mehr bezahlen. Aber da findet man dann schon eine Lösung.
Wahrlich, ein ausgekochter Schuft und Miesmacher, wer denkt, es könnte einen Interessenkonflikt zwischen dem Sportchef und dem Spieleragenten geben. Patrik Bärtschi erklärt das Modell so: Er habe aus Amerika ein spezielles Trainings-Tool für den Klotener Nachwuchs eingeführt. Für dieses Trainings-Tool habe aber Sven Helfenstein bereits die Marktrechte in der Schweiz erworben. Deshalb sei es zu dieser Firmengründung ganz im Interesse des Klotener Nachwuchses gekommen. Und überhaupt habe er die Idee zur Gründung der Firma vor seiner Ernennung zum Sportchef gehabt. Es gebe keinerlei Interessenkonflikte. Wo er recht hat, da hat er recht: Eine Firmengründung muss lange, gründlich und sorgfältig überlegt und vorbereitet sein: Die Eintragung im Handelsregister erfolgte erst am 7. Jänner 2022. Im Juni 2021 ist Patrik Bärtschi in Kloten Sportchef geworden.
Der oberste Boss in Kloten ist Mike Schälchli, Präsident des Verwaltungsrates der EHC Kloten Sport AG. Ihm obliegt die Aufsicht über die Geschäfte und damit auch über das Treiben seines klugen, weitsichtigen Sportchefs zum Wohle des Klubs. Im Sinne der Transparenz sei hier seine Stellungnahme wörtlich wiedergegeben. Sie beweist zweifelsfrei, dass alles proper ist.
Auch Sven Helfenstein nimmt ausführlich Stellung und legt überzeugend dar, dass hier ausschliesslich zum Wohle unseres Hockeys geschäftet wird:
Wir sehen also: In Kloten hat alles seine Ordnung. Die Sportchefs sollten sich ein Beispiel am Management des möglichen Aufsteigers nehmen. Die Frage ist mehr als berechtigt: Warum hat Zugs Sportchef Reto Kläy mit dem im Kanton Zug ansässigen Spieleragenten Dani Giger noch keine Firma gegründet?
Und sollte nicht ZSC-Sportchef Sven Leuenberger schleunigst mit dem klugen Zürcher Spieleragenten Georges Müller eine Firma auftun? Und warum hat Langnaus Sportchef Marc Eichmann noch kein Unternehmen mit dem Spieleragenten André Rufener zum Wohle des Langnauer Nachwuchses aufgebaut?
Luganos Sportchef Hnat Domenichelli sollte sich eigentlich sputen und sich mit dem Spieleragent Gaëtan Voisard in einer gemeinsamen Firma einbringen. Und es wäre sicherlich zum Wohle der grossen Nachwuchsabteilung, wenn sich auch SCB-Obersportchef Raëto Raffainer geschäftlich mit dem Spieleragenten Derek McCann verbünden würde.
Wir sehen: Kloten geht mit dem guten Beispiel für modernes Management voran und entwickelt neue Geschäftsmodelle zum Wohle unseres Hockeys. Es gibt noch viel zu tun für unsere Hockeymanager. Und wirklich ein Schuft, wer das Haar in der Suppe sucht und von Interessenkonflikten fabuliert.
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An dieser Stelle wurde Kloten vor einem Jahr zum Aufstieg gratuliert.